Rossini in Venedig - Salzburger Festspiele
09.06.25
Felsenreitschule - Hofstallgasse 1, Salzburg
Die Salzburger Festspiele widmen sich in einer besonderen Hommage dem großen Komponisten Gioachino Rossini und seiner prägenden Verbindung zu Venedig, einem Ort, an dem seine musikalische Karriere entscheidende Wendepunkte nahm und er unvergessliche Werke schuf.
AnfragenRossini in Venedig
Der Direktor des Teatro San Moisè in Venedig, Antonio Cera, zeigte ein gutes Gespür, als er dem 18-jährigen Rossini im November 1810 mit La cambiale di matrimonio den Einstieg in die Opernbühne ermöglichte. Ein Jahr später beauftragte er ihn erneut mit einer einaktigen „farsa“. Nach der triumphalen Uraufführung von L’inganno felice im Januar 1812 sagte Cera der Mutter des Komponisten voraus, dass ihr Sohn „in wenigen Jahren eine der größten Ehre Italiens“ sein würde. Venedig spielte eine bedeutende Rolle in Rossinis Karriere: Nachdem er 1813 mit Tancredi den Bereich der Opera seria für sich entdeckt hatte — und damit laut Stendhal den Höhepunkt seines Schaffens erreicht hatte —, zeigte er mit L’italiana in Algeri erstmals das volle Potenzial seines komischen Talents. Mit der Uraufführung seiner Semiramide im Jahr 1823, ebenfalls am Teatro La Fenice, verabschiedete sich Rossini von den italienischen Bühnen. Musikalisch ließ er jedoch Venedig nur einmal in seinem Werk aufleben: im fern melancholischen Gesang des Gondoliere im abschließenden Akt von Otello (1816), dessen Stimmung an Desdemonas inneren Zustand erinnert.