Gerd Dudenhöffer - DOD

Gerd Dudenhöffer - DOD

Friedhofsglocken hallen, ein tiefes, düsteres Klangbild. Plötzlich durchbricht kaltes, weißes Licht die Dunkelheit. Heinz Becker kommt nach Hause, nach der Beerdigung, und betritt die Küche. In seinem schwarzen Anzug, mit fünf Callas in der Hand, murmelt er: „Die hann ich vergesst, ins Grab zu schmeißen.“ Stattdessen landen die Blumen auf dem Küchentisch. Was bleibt ihm anderes übrig?

„Willsche noch'n Bier?“ – Eine obligatorisch liebevolle Frage aus alten Zeiten.

Ab jetzt liegt die Entscheidung bei ihm. Die vertraute Routine ist verschwunden. Nichts ist mehr wie zuvor. Sein Alltag bricht zusammen. Und mit ihm kommen Trauer und Kummer, Nachdenklichkeit und ratlose Unsicherheit. Langsam beginnt er, zu reflektieren, zu verarbeiten, sich mit dem Verlust auseinanderzusetzen.

Seit über 30 Jahren spielt Gerd Dudenhöffer seine Kunstfigur Heinz Becker – ein scharfsinniger Beobachter der bürgerlichen Gesellschaft, der den Otto Normalverbraucher als eine karikierte, groteske, aber zugleich authentische Figur präsentiert. Mit exaktem Timing, sparsamer Mimik und einer herrlich unkorrekten Haltung entlarvt er den Menschen von heute – auf eine Art, die tragisch und komisch zugleich ist.

DOD bietet „Kabarett noir“, ein Theaterstück in Schwarz-Weiß, das geschickt zwischen Tragik und Komik balanciert. Tragikomisch, weil Heinz eben Heinz ist – authentisch, ehrlich, und „todsicher“.