UND ALLE SO STILL - Mareike Fallwickl
20.04.25 - 15.06.25
Salzburger Landestheater - Schwarzstraße 22, Salzburg
An einem Sonntag im Juni gerät die Welt aus dem Takt. Plötzlich steht alles in Frage, worauf unser System fußt. ‚Und alle so still' zeigt, wie die Welt sich ändern könnte.
UND ALLE SO STILL
Bühnenfassung von Susanne Schmelcher und Friederike Bernau
Österreichische Erstaufführung: 05. April 2025 / Landestheater
„Ich hab mich gefragt, was wäre, wenn alle Frauen sich verweigern würden, wenn sie nichts mehr tun würden, gar nichts, nicht zur Arbeit gehen, nicht kochen, nicht putzen, sie würden keinen Bus lenken und kein Hemd bügeln, nicht an der Supermarktkassa sitzen und keine Klasse unterrichten, sie würden einen umfassenden Stillstand erzwingen."
Mit diesen Gedanken begann Mareike Fallwickl 2021 ihren Roman „Die Wut, die bleibt". Schon damals ahnte sie, dass in dieser Geschichte noch ein weiteres Buch verborgen war. In diesem neuen Werk, „Und alle so still", gerät die Welt an einem sonnigen Sonntag im Juni aus dem Takt. Frauen legen sich auf die Straße – reglos und in stillem Protest. In dieser Szenerie kreuzen sich die Wege von drei Frauen: Elin, eine erfolgreiche Influencerin Anfang zwanzig, die sich mit einem Trauma auseinandersetzt, dessen Ursprung sie nicht begreifen kann; Nuri, 19 Jahre alt, die Schule abgebrochen, schlägt sie sich als Fahrradkurierin, Bettenschubserin und Essenslieferantin durch; und Ruth, Mitte fünfzig, eine unermüdliche Pflegekraft, deren Pflichtbewusstsein grenzenlos scheint. Es ist der Beginn einer Revolte, bei der Frauen sich weigern, weiterhin den ihnen zugewiesenen Rollen zu entsprechen. In diesem Moment wird alles infrage gestellt, was unser gesellschaftliches System aufbaut.
„Die Wut, die bleibt" wurde 2023 als erster Roman von Mareike Fallwickl dramatisiert und feierte seine Uraufführung bei den Salzburger Festspielen im Salzburger Landestheater. Nun folgt auch der Folgeroman „Und alle so still" mit seiner österreichischen Erstaufführung.
Mareike Fallwickl erklärt: „‚Die Wut, die bleibt' zeigt die Realität, während ‚Und alle so still' einen Blick darauf wirft, wie sich die Welt verändern könnte. Der erste Roman ist meiner Tochter gewidmet, damit sie versteht, in welcher Situation wir Frauen uns befinden, der zweite meinem Sohn, damit er begreift, dass Männer sich neu orientieren müssen, damit wir nur gemeinsam vorankommen können."
Mareike Fallwickl, 1983 in Hallein bei Salzburg geboren, lebt mit ihrer Familie im Salzburger Land. Ihre Bücher „Dunkelgrün fast schwarz" (2018) und „Das Licht ist hier viel heller" (2019) haben viel Anerkennung gefunden. Fallwickl setzt sich besonders für die Förderung weiblicher Erzählstimmen in der Literatur ein.
Die mit dem Theaterpreis NESTROY ausgezeichnete Regisseurin Susanne Schmelcher sammelte ihre ersten Theatererfahrungen am Nationaltheater Mannheim und arbeitete anschließend in der freien Szene. Sie inszenierte unter anderem am Theater Heidelberg, am Theater Konstanz und am Tiroler Landestheater Innsbruck.